Die biographisch situierte Adressierungsanalyse…

…als Zugang zu Wandel und Persistenz. Biographie- und diskurstheoretische Perspektiven auf das Lehrer:in-Werden

Vortrag im Rahmen des Symposiums «Lehrer:in-Werden zwischen Persistenz und Wandel im Spiegel einschlägiger sozialwissenschaftlicher Methodologien»

SGBF-Kongress: Zeiten des Umbruchs? Bildung zwischen Persistenz und Wandel; Zürich: 28.-30.06.2023
Folie 1: Die biographisch Situierte Adressierungsanalyse als Zugang zu Wandel und Persistenz. Biographie- und diskurstheoretische Perspektiven auf das Lehrer:in-Werden

Den Zugang zu Wandel und Persistenz beleuchte ich mit der biographisch situierten Adressierungsanalyse. Diese integriert biographie- und diskurstheoretische Perspektiven auf das Lehrer:in-Werden.

Folie 2: Übersicht

Ich orientiere mich am Forschungsstil der Grounded-Theory-Methodologie und umreisse zunächst die theoretische Sensibilisierung mit biographie- und diskurstheoretischen Konzepten, die in die biographisch situierte Adressierungsanalyse einfliessen. Trajektorien von Studierenden zur Lehrerin oder zum Lehrer beschreibe ich allgemein mit dem interaktionistischen Konzept des Projekt- und Verlaufskurvenarbeitsbogens. Ich werde aufzeigen, was die Daten zum Sprechen bringen und unterscheide eine Logik des Handelns und eine Logik der Darstellung. Zuletzt gebe ich einen Ausblick auf den Fortgang des längsschnittlich-analytischen Vorgehens.

Folie 3: Die biographisch situierte Adressierungsanalyse: Biographie- und Diskurstheoretische Zugänge

Die biographisch situierte Adressierungsanalyse verbindet biographie- und diskurstheoretische Konzepte. Sie alle fliessen in den Forschungsstil bei der Erhebung und bei der Analyse von Daten im TriLAN-Projekt ein.

Folie 4: Biographie- und diskurtheoretische Zugänge zu Wandel und Persistenz

Die interaktionistische Handlungstheorie bietet mit den sozialen Welten und Arenen ein Konzept, das ausdrücklich eine prozessorientierte Perspektive einnimmt (vgl. Strübing, 2007, S. 74). Strauss gilt als Hauptbegründer der Social World Perspective (vgl. 2010, S. 212-215). Die Sozialwelt-Theorie geht von einem soziologischen Subjekt aus. Dieses klassisch-soziologische Verständnis sieht das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft durch ein interaktives Wechselspiel verklammert. Die in der Feldforschungstradition des Symbolischen Interaktionismus verwurzelte Sozialwelt-Theorie von Strauss bezeichnet mit dem Konzept der Artikulation den allgemeinen Organisationsprozess bei der Durchführung von Projekten (vgl. Strauss, 1988, S. 174. Artikulationsarbeit umfasst das Verzahnen der Arbeit zahlreicher Akteure. Die Lebensgeschichten dieser Akteure kennzeichnen sich nach Schütze einerseits durch eine individuelle, sequenziell geordnete Abfolge von Prozessstrukturen (vgl. 1981, S. 132), die als grundlegende Ordnungsschemata andererseits in allen Lebensabläufen anzutreffen sind (vgl. 1981, S. 131). Wandlungsprozesse vollziehen sich als Wechsel innerhalb und Umschichtung zwischen vier ordnungsstrukturellen Prozessen des Lebensablaufs. Schütze kennzeichnet sie als biographische Handlungsschemata, als institutionelle Ablaufmuster, als Verlaufskurven und als biographische Wandlungsmuster. Veränderungen basieren allerdings auf stabilen Merkmalskonfigurationen der Selbstidentität, die sich als «tiefwurzelnde Identitätsbestimmungen» (Schütze, 1981, S. 110) in der Regel langsamer ändern als die biographisch relevanten Ordnungsstrukturen (vgl. Schütze, 1981, S. 109–111). Das in der Sozial-Welt-Theorie von Strauss zentrale Konzept des Trajectory begründet auch professionstheoretische Zugänge zu Wandel und Persistenz. Es beinhaltet mit dem Projekt- und Verlaufskurvenarbeitsbogen soziale Prozesse mit zwei Bedeutungen. Projektarbeitsbögen sind planbare, umsichtig zu bearbeitende Handlungsverläufe, während Verlaufskurvenarbeitsbögen unkontrollierbar aus dem Ruder zu laufen drohen (vgl. Seltrecht, 2016, S. 63). Verlaufskurvenarbeitsbögen kommen wiederum mit zwei Bedeutungen analytisch in den Blick: Als Erleiden von Ereignissen bezeichnen Verlaufskurven eine von vier Prozessstrukturen des Lebensablaufs. Als (professionelle) Begleitung von Handlungsverläufen bezeichnen Verlaufskurvenarbeitsbögen die Begleitung von Handlungsverläufen im Sinn der Organisation eines Kooperationsgefüges bzw. eines Verlaufskurvenmanagements (vgl. Seltrecht, 2016, S. 63). Das Konzept der sozialen Welten und Arenen begründet den Forschungsstil der Grounded-Theory-Methodologie, die als Theorie-Methoden-Paket zu verstehen ist. Über Fritz Schütze, der sich im Rahmen von Tagungen und eines Forschungsaufenthalts bei Anselm Strauss mit Ansätzen der interpretativen Sozialforschung in den USA beschäftigte (vgl. Garz, Kraimer & Riemann, 2019), fand das Konzept des Trajectory Eingang in die Biographieforschung.

Neostrukturalistische Konzepte gehen im Anschluss an Foucaults spätere Schriften von einem dezentrierten Subjekt aus (vgl. Spies, 2009; 2019a; 2019b). Subjekte sind hier nicht mehr nur Effekte von Diskursen, sondern werden als «freie Subjekte» gedacht, auf die zwar Macht ausgeübt wird, die auf dem «Feld von Möglichkeiten» (Foucault, 1994, S. 255) aber auch widerständig handeln können (Spies, 2009, Abschnitt 25). Diesen Subjektbegriff greift Spies (vgl. 2009) auf. Sie verknüpft die Diskurs- und Biographieforschung im Anschluss an Hall (vgl. 1997; 1999; 2002; 2021a; 2021b) sowie Laclau und Mouffe (vgl. 2020) mit dem Konzept der Artikulation. Artikulation beschreibt das Wechselspiel von Subjektpositionen und Subjektpositionierungen innerhalb und zwischen Diskurs-Arenen. Weil sich Diskurs-Arenen durch vielfältige Subjektpositionen konstituieren, geht Hall auch von vielfältigen Identifikationen und Identitäten aus (vgl. 2021a, S. 183). Anders als bei der Grounded-Theory-Methodologie kann bei diskurstheoretisch-inspirierten methodischen Verfahren nicht von einem Theorie-Methodenpaket gesprochen werden, gibt es doch mittlerweile eine Vielzahl an Auswertungsverfahren. Mit der biographisch situierten Adressierungsanalyse beziehe ich Elemente von Clarkes Situationsanalyse (vgl. 2012) ein, die eine Weiterentwicklung der GTM nach Strauss und Corbin (vgl. 1996) darstellt. Die (Re-)Konstruktion von sozialen Welten und Arenen und den Einsatz von Positions-Maps verbinde ich mit einer adaptieren Analyse von Positionierungen in diskursiven Praktiken nach Wrana (vgl. 2015).

Folie 5: Zur Analyse von Trajektorien. Drei Zeiträume im Projektarbeitsbogen

Ich kommen nun zum Forschungsdesign zur Analyse von Trajektorien.

Folie 6: Biographisch situierte Adressierungsanalyse. Fragestellungen

Auf der Grundlage der vorgestellten theoretischen Sensibilisierung stelle ich die übergreifende Frage: «Wie konstituieren sich diskursive Praktiken des «Eignens» bzw. Entscheidens im biographisch situierten Projektarbeitsbogen?»

Auf die Schlüsselkategorie des «Eignens» kann ich hier nicht vertieft eingehen. Ich habe sie aus einer Gesprächssituation zwischen einer Studentin und einer Praktikumslehrerin rekonstruiert. Sie bezeichnet das Wechselspiel zwischen dem «Sich-Eignen» als institutionelle Erwartungsstruktur und dem «eigenwilligen Aneignen» als individuellen und handlungsmächtigen Umgang mit Erwartungsstrukturen. Die Beobachtung des «Eignens» ist prototypisch für das später entdeckte, neostrukturalistische Konzept der Artikulation, was ich im Anschluss an Hall (vgl. 2021; S. 173–174) als Vernähen zwischen Diskursen und Praktiken verstehe.

Das Konzept des «Entscheidens» bezieht sich auf das vorliegende Datenmaterial von Flora Matter und auf heuristische Kategorien der aktuellen Entscheidungsforschung (vgl. Schimank, 2022).

Dem Kodierparadigma der Grounded-Theory-Methodologie (vgl. Strauss & Corbin, 1996, S. 75–93) in Verbindung mit drei Handlungsrationalitäten einer prozessbezogenen Organisationsforschung (vgl. Brüsemeister, 2020, S. 20)  folgend, suche ich nach Zusammenhängen zwischen einer Handlungs-, Verfahrens- und Ergebnisrationalität.

Die Handlungsrationalität begründet die Bedingungen. Hier kommen autobiographisch-narrative Erstgespräche von Studierenden in den Blick, bei denen ich mit Schützes Narrationsanalyse die Ausdrucksgestalten der erfahrungsdominanten Prozessstrukturen herausarbeite. Diese konstituieren die Entscheidungsprämissen.

Die Verfahrensrationalität begründet die Strategien und damit den Umgang mit Erwartungsstrukturen im Studium zur Lehrperson. Hier kommen das Unterrichtshandeln in drei Zeiträumen im Studienverlauf und auf dieses Unterrichtshandeln bezogene Gesprächssituationen in den Blick. Im Anschluss an Schimanks Entscheidungsforschung frage ich erstens, welche normativen (Strukturen) bzw. Regeln in zeitlicher, sachlicher und sozialer Hinsicht gelten und zweitens, welche Spielräume für reflexives Entscheiden über Entscheidungsprämissen daraus für die Studierenden hervorgehen, wie Studierende diese Spielräume nutzen, schaffen oder verändern.

Die Ergebnisrationalität begründet die Konsequenzen und damit das, was bezüglich des reflexiven Entscheidens am Ende des Studiums und im Berufseinstieg bei Studierenden «herumkommt». Hier befrage ich die Abschlussgespräche mit Studierenden zum Ende des Studiums, wiederum mit Schützes Narrationsanalyse, nach den Ausdrucksgestalten der erfahrungsdominanten Prozessstruktur.

Folie 7: Subjektivierungspraktiken von Adressierenden und Adressierten

Während Folie 6 den Zuschnitt des Datenkorpus nach dem Forschungsstil der Grounded-Theory-Methodologie umreisst, gehe ich nun darauf ein, welche Fragestellungen die Analyse von Positionierungen in diskursiven Praktiken anleiten.

Im Anschluss an Prange (vgl. 2012) frage ich, mit welchen Subjektivierungspraktiken Adressierende und Adressierte im Interaktionsgeschehen zeigen. Auf das operativ-pädagogische Zeigekonzept gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein, da es erst bei der Analyse von Unterrichtssituationen zum Einsatz kommt.

Ich unterscheide im Anschluss an das neostrukturalistische Konzept der Artikulation Subjektpositionen, in die Adressierte hineingerufen werden und Subjektpositionierungen, mit denen sie in Subjektpositionen investieren. Bei der Analyse frage ich im Allgemeinen: Was tun Akteure in (komplexen) Entscheidungssituationen? Und im Speziellen: Mit welchen Positionierungen und Positionszuweisungen setzen sich die Beteiligten in ein Verhältnis zu sich, zu den anderen, zur Welt? Diese Fragestellung ist von Rose und Ricken (vgl. 2018, S. 168) entnommen, die mit der Selektion und Reaktion, der Definition und Normation sowie der Valuation drei weitere und damit insgesamt vier heuristische Kategorien vorschlagen, um Prozesse der Subjektivation zu erforschen. Erwartungsstrukturen rekonstruiere ich über Imperative, die in Interaktionssequenzen zum Ausdruck kommen (vgl. Leonhard & Lüthi, 2121; Lüthi & Leonhard, 2021).

Folie 8: Was die Daten zum Sprechen bringen. Zur Logik des Handelns. Zur Logik der Darstellung

Ich frage nun, was die Daten zum Sprechen bringen und Folge Schützes Unterscheidung einer Logik des Handelns und einer Logik der Darstellung.

Folie 9: Die Narrationsanalyse

Ergebnisse der Narrationsanalyse zeige ich mit dem Erstgespräch, das ich mit Flora Matter zum Studienbeginn geführt habe. Es findet in der zweiten von vier Einführungswochen ins Studium statt. Noch vor Beginn des kursorischen Semesters absolvieren Studierende an dieser Pädagogischen Hochschule ein einwöchiges Praktikum, auf das sie während einer Woche im Rahmen einer Studienwoche eingeführt werden.

Es handelt sich um ein Gespräch von insgesamt 75 Minuten Dauer. Der Erzählaufforderung folgt Flora Matter mit einer ausführlichen, erzähldichten Eingangserzählung von 25 Minuten Dauer. Immanente Fragestellungen folgen auf der Grundlage von Gesprächsnotizen ab Minute 25, exmanente Fragestellungen ab Minute 58 entlang eines Leitfadens, der die Gespräche an allen drei Pädagogischen Hochschule strukturierte. Er enthält Fragen zur Familie, zur Schulzeit, zum Studium, zur antizipierten Rolle als Lehrerin und zum bevorstehenden Praktikum.

Fritz Schütze schlägt 6 Schritte zur Auswertung autobiographischer Stegreiferzählungen vor. Die formale Textanalyse unterscheidet die «dominanten Textsorten im gesamten Interviewtext» (Schütze, 2016, S. 66). Die strukturelle inhaltliche Beschreibung arbeitet die Prozessstrukturen des Lebensablaufs heraus. Die analytische Abstraktion nimmt nur noch die abstrahierten Strukturaussagen in den Blick, vergleicht diese systematisch und arbeitet die biographische Gesamtformung heraus. Die gegenwärtig dominante Prozessstruktur ist bedeutsam, da sie als das «aktuell wirksames Orientierungselement» eine «handlungsschematische Superstruktur» (Schütze, 1981, S. 129) darstellt. Die Wissensanalyse von Schütze ersetze ich durch die diskurstheoretisch inspirierte Figuren-Analyse. Ich folge der Gegenüberstellung einer Logik des Handelns mit einer Logik der Darstellung (Brüsemeister, 2008, S. 99–149), führe aber hier die Rekonstruktion von Positionierungen im Diskurs ein, da es mir um Prozesse der Subjektivation geht. Die weiteren Schritte des kontrastiven Vergleichens und der Konstruktion eines theoretischen Modells behalte ich wieder bei.

Folie 10: Wie konstituieren sich Entscheidungsprämissen? Rekonstruktion der erfahrungsdominanten Prozessstruktur

Bei der Textsortentrennung unterscheide ich die von der Forscherin artikulierten Subjektpositionen, also den Eingangsgansimpuls, Fragen, Deutungsangebote und die Markierung von Übergängen.

Segmente zur Logik des Handelns werden mit so genannten Rahmenschaltelementen eingeführt. Ich habe die Erzähl-Sequenzen also stets an den Beginn eines Segments gesetzt,

Zur Logik der Darstellung zähle ich evaluative und argumentative Sequenzen, die ich als Bewerten und Begründen markiert habe. Bei den Begründungen unterscheide ich zusätzlich zwischen Um- und Weil-Formulierungen, weil sie auf unterschiedliche Zeithorizonte verweisen. Um-Begründungen antizipieren zukünftiges Handeln und geben Hinweise auf ein planvolles, intentionales Handlungsmuster, während Weil-Begründungen vergangene oder zukünftige (Nicht-)Entscheidungen deuten, erklären oder rechtfertigen. Darüber hinaus geht es beim Erklären, Bestätigen, Berichtigen, Ergänzen, Vermuten und Berichten um Sachverhaltsdarstellungen.

Jedes mit einer Erzähl-Sequenz eingeleitete Segment ordne ich einer der vier Prozessstrukturen des Lebensablaufs zu. Bei Flora Matter handelt sich um meinen «Basisfall», bei dem ich das biographische Handlungsschema als erfahrungsdominante Prozess- und Superstruktur sehe. Von diesem Fall ausgehend, habe ich bereits minimale und maximale Kontrastfälle im Blick, auf die ich hier aber nicht eingehe.

Folie 11: «Ah, ich könnte doch an die PH»

Ich wende mich nun der Logik des Handelns zu und zeichne den chronologischen Verlauf der Erzähl-Segmente der Ersterzählung nach. Die Chronologie ist in den nun vier folgenden Folien links mit der Nummer des Segments ausgewiesen. Jedes Segment beginnt mit einem «natürlichen Code». Diese Formulierung verwende im Anschluss an das offene Kodieren der Grounded-Theory-Methodologie. Charakteristisch sind die Rahmenschaltelemente, die auf die Textsorte der Erzählung hinweisen. Rechts in der Tabelle kennzeichne ich die Prozessstruktur. Der Weg zum im Studieneingang erfahrungsdominanten biographischen Handlungsmuster verläuft über eine einzigartige Verkettung von Prozessstrukturen.

Ich erzähle nun die Logik des Handelns nach.

(3) Flora Matter eröffnet ihren biographischen Entwurf mit einer Bezugnahme auf das zweite Schuljahr in der Sekundarschule. (5) Der gesellschaftlichen Erwartung der Berufswahl begegnet sie mit dem Hinweis auf den Bruder, der ihr im institutionellen Ablaufmuster voraus- und ins Gymi geht. (12) Auch Flora Matter schlägt diesen Weg ein. Allerdings führen sie die nach dem Vorbild des Bruders gewählten Profil-Schwerpunkte Physik und Wirtschaft in eine Verlaufskurve. (15) Ein «uh» lieber Lehrer führt sie als biographische Schlüsselfigur wieder auf die Spur, indem er den Übertritt in die Fachmittelschule in die Wege leitet. (16) Hier muss sich Flora Matter «ziemlich schnell» für ein neues Profil entscheiden (20; 23) und wählt Pädagogik. (26) Gegen Ende der zweieinhalbjährigen Mittelschulzeit bearbeitet Flora Matter im Rahmen des «Selbststudiums» und mit Unterstützung eines Nachhilfelehrers Aufgaben in Physik, die sie dann auch ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erklärt. Dabei wird sie als «geborene Lehrerin» adressiert, weist die damit verbundene Rollenzuschreibung aber noch «ganz klar» zurück. (28) Als «sehr präsent» kennzeichnet sie «Angewandte Psychologie» und «Soziale Arbeit», nicht hingegen die Pädagogische Hochschule.

Folie 12: «Ah, ich könnte doch an die PH»

(29) Ein «Zwischenjahr» nutzt sie zum Reisen nach Sri Lanka und Australien, daran anschliessend absolviert sie ein Praktikum in einer Kriseninterventions-Kita. (32; 34) Hier kommt sie zum ersten Mal «in Kontakt mit Erziehungswissenschaften» sowie mit «Pädagogik in der Praxis», wie sie es beschreibt. Sie lernt, «was das heisst, wenn die Mutter schizophren ist, wenn die Mutter einem beschuldigt, ihr Kind geschlagen zu haben». (38) Der Austausch solcher Erfahrungen – im privaten Umfeld mit dem Freund oder mit den Eltern sowie im beruflichen Format des «Praktitreff» – (39) weckt die Idee: «Ah, ich könnte doch an die PH». Parallel zur Prüfung von Anmeldeoptionen (43) besucht sie Infoanlässe zur «Angewandten Psychologie» und zur «Sozialen Arbeit».

Folie 13: «Ah, ich könnte doch an die PH»

45; 50) Mithilfe von Pro- und Kontra-Listen wägt sie ab, «was danach passiert» und (53) unternimmt zusammen mit ihren Eltern eine Marokko-Reise, (55) die sie als «Selbstfindungsphase» nutzt: «einfach leben, nicht viel Gedanken machen». (58) Als sie zurückkommt, wird die PH immer präsenter und Flora Matter beginnt sich schriftlich mit [Lukas] auszutauschen, der die PH im zweiten Studienjahr besucht. (60) Ihn fragt sie: «He, wie ist es? Gefällt es dir?» Aber vor allem: (62): «Siehst du mich in dem Beruf? Denkst du, ich würde dort hineinpassen in diese Schule?» Bestärkt durch seine Rückmeldung, dies wäre «doch mega lässig» sowie durch den Zuspruch von Freundinnen und von «Papi» (63) meldet sich Flora Matter an der PH an. (66) Beim Bewerbungsgespräch präsentiert sie sich mit dem, was sie «halt gern» macht – Singen, Basteln, Erzählen, Erfahren, Rausgehen, Zwergenhüttchen bauen im Wald «und alles so Sachen». (68) Der Gesprächsleiter bestärkt sie und gibt ihr «dann für alles Mögliche Punkte» – für die Reisen, das Volleyball, das Kinderhaus.

Folie 14: «Ah, ich könnte doch an die PH»

(72) Flora Matter – mittlerweile in den Einführungswochen des Studiums angekommen, die auch bereits erste Praktikumserfahrungen beinhalten – beginnt sich «Bilder auszumalen vor dieser Klasse». (75) Sie sucht die Einschätzung von Lehrerinnen und Lehrern, setzt sich damit auseinander mit der Frage, «was das heisst», schreibt erneut Lukas und erkundigt sich danach, «was er für Arbeiten abgeben muss». (77; 79; 83) Der Vergleich von Einblicken im Kindergarten und an einer zweiten Klasse in der Studieneingangsphase bringt sie zur Einsicht: «Nein, in den Kindergarten gehöre ich nicht.» (87; 90; 93) Bevor Flora Matter die Coda der Ersterzählung einleitet, schiebt sie zwei Hintergrunderzählungen ein. Dies erscheint bemerkenswert, weil sie auf Verlaufskurven des Erleidens hinweisen. Die Wiederholung der vierten Klasse betont sie gleich drei Mal: «Ich habe die vierte Klasse wiederholt»; «Und dann habe ich die Klasse wiederholt»; «Das wollte ich einfach noch sagen, dass ich eben die vierte Klasse wiederholt habe». (97) Mit der zweiten Hintergrunderzählung erklärt Flora Matter die Geschwisterkonstellation – sie ist das zweite von vier Kindern – und warum sie im Rahmen der «biographischen Spurensuche» in der Studieneingangsphase «sehr emotional» wurde. (112) Mit dem Hinweis, dass sie seit zwei Jahren in einer Beziehung mit einem Freund steht, schliesst Flora Matter die narrative Ersterzählung mit der Coda ab: «So, jetzt hast du es von fast ganz Anfang an bis in die Zukunft».

Folie 15: Analyse von Biographien als Artikulation. Zur Rekonstruktion von diskursiven Praktiken

Mit der Analyse von Biographie als Artikulationen wende ich mich nun der Logik der Darstellung zu. Die Wissensanalyse von Schütze ersetze ich durch eine Figuren-Analyse, bei der ich mich an Wranas Relationierung zwischen dem Eigenen und dem Anderen orientiere (vgl. 2015, S. 132–133). Ich arbeite allerdings nicht mit einer Verkettung polar differenzierter Termen (vgl. Wrana, 2015, S. 132), sondern mit Imperativen in Verbindung mit Erwartungen (vgl. Leonhard & Lüthi, 2021; Lüthi & Leonhard, 2021). Dieses Vorgehen ist anschlussfähig an Schimanks heuristische Kategorien zum Entscheiden, die er als Devisen formuliert.

Folie 16: «ich weiss jeweils eben gerne Bescheid, was auf mich zukommt». Zur Logik der darstellung

Ich zeige das Vorgehen an einem Segment aus dem immanenten Nachfrageteil auf, in dem ich als Forscherin das Ankommen im Studium aufgreife, von dem Flora Matter erzählt hatte. Was ich hier sage, lese ich als Subjektformierung und das Andere, in das ich Flora Matter mit Positionszuweisungen hineinrufe.

Und danach hast du durch viel auch Nachfragen und Vergleichen und Suchbewegungen, eben jetzt auch mit dem, ich habe es aufgeschrieben, der Lukas gell, aber eigentlich stellvertretend, hab ich das Gefühl für viele Personen, an denen du dich immer orientiert hast jetzt in deinen Suchbewegungen für deine Berufswahl, und hast geschildert, wie du dann hierher gekommen bist. Und es ist jetzt eigentlich immer noch offen, und jetzt sind ja noch nicht mal zwei Wochen vergangen, und so wie ich es herausgehört habe, bist du jetzt angekommen hier.

FF:1906–1920

Die impliziten Imperative «Frage nach!», «Vergleiche!», «Suche!», «Informiere dich!» lese ich als Sondierungs-Erwartung und als Sachdimension. Die Sondierungs-Erwartung hat mit den Imperativen «Hole dir eine Aussensicht!», «Beziehe andere Personen in deine Suchbewegungen mit ein!» auch eine Sozialdimension. Schliesslich steht der übergreifende Imperativ «Entscheide dich!» für die Zeitdimension einer Entscheidungs-Erwartung, erscheint das mit dem Studienbeginn frühe Ankommen im Studium doch bemerkenswert. Entgegen erwartbaren Alternativen-Abwägungen angesichts von Eignungs-Erwartungen seitens der Institution wird hier eine frühe Schliessung aufgerufen.

Folie 17: «Ich weiss jeweils eben gerne bescheid, was auf mich zukommt». Zur Logik der Darstellung

Was Flora Matter sagt, lese ich als Subjektivierungsweise und das Eigene als Art und Weise, wie Flora Matter in die Subjektpositionen investiert. Die Sondierungs-Erwartung bestätigt sie: «Ja, der Lukas.» In die übergreifende Subjektposition der Entscheidungs-Erwartung investiert sie darüber hinausgehend aber eine Passungs-Erwartung in der Sachdimension.

Ja, halt, ich weiss jeweils eben gerne Bescheid, was auf mich zukommt: Was steht mir bevor? Was muss ich können? Kann ich das schon? Kann ich es überhaupt erlernen? Ich muss in Sport Jonglieren können. Mmh, kann ich das? Kann ich mir das selbst beibringen? Aber eben, ich weiss es gerne und ich, ich finde es auch «lässig», wenn ich es schon vorher kann. Ist halt immer «cool», wenn man es schon kann. Ja, aber eben auch weiss, doch, das ist meine Stärke.

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Folie 18: «Ich weiss jeweils eben gerne Bescheid, was auf mich zukommt». Zur Logik der Darstellung

In diese Passungs-Erwartung ist auch eine Eignungs-Erwartung in der Sachdimension eingelagert:

Und ich möchte ja etwas machen, wo ich eigentlich gut drin bin, ich möchte besser werden, keine Frage, aber ich möchte schon ein gewisses Potenzial mitbringen.

BGF_1:1946–1949

Interessant erscheint mir nun der Brückenschlag zur verlaufskurvenförmigen Erfahrung im Gymi seinerzeit.

Das ist mir sehr, sehr wichtig, dass ich eben das, dieses Interesse und dieses Potenzial mitbringe, was in Wirtschaft definitiv nicht so war.

BGF_1:1949–1954
Folie 19: Das Eigene und das Andere im Projektarbeitsbogen: Wie konstituieren sich Entscheidungsprämissen?

Eine Gegenüberstellung des Anderen mit dem Eigenen bzw. von Subjektpositionen mit Subjektpositionierungen in Verbindung mit den heuristischen Kategorien der Adressierungsanalyse nach Rose und Ricken (vgl. 2018, S. 168) zeigt folgendes Bild.

Den Entscheidungsimperativ ratifiziert Flora Matter in sozialer Hinsicht als sondierungsmächtig. In sachlicher Hinsicht stellt sie sich als passungs- und eignungsmächtig dar. In zeitlicher Hinsicht gehe ich aufgrund der dreijährigen Begleitung als Feldforscherin auch von einer ausgeprägten Planungsmächtigkeit aus. Diese habe ich grau unterlegt, weil es sie an weiterem Datenmaterial noch zu belegen gilt. Damit verbunden ist auch die Fähigkeit, sich durch einen Aufschub von Entscheidungen Zeit für planvolles Handeln zu schaffen.

Entscheidungsmodi des Planens sind nach Schimank in der modernen Gesellschaft hochgradig positiv konnotiert (vgl. 2022, S. 87) und führen im Gegenzug eine Delegitimierung inkrementalistischer und bewältigungsorientierter Praktiken (vgl. 2022, S. 120) mit sich. Für den Fortgang der Erforschung von Flora Matters Trajektorie finde ich spannend, das Spannungsverhältnis zwischen einer planungsmächtigen und einer auf Passung und Eignung hin angelegten Rollengestaltung im Blick zu behalten.

Folie 20: Wahrscheinliche Pfade. Reflexives Entscheiden im Berufseinstieg

Ich vermute, dass sich Ausdrucksgestalten des biographischen Handlungsmusters im Berufseinstieg fortsetzen werden. Von reflexivem Entscheiden spricht Schimank (vgl. 2022, S. 143), wenn Akteure Entscheidungssituationen nicht als gegeben und unveränderbar annehmen, sondern in der Lage sind, diese umzugestalten. Mit den letzten Folien möchte ich zeigen, wie diskursive Praktiken des Entscheidens im Projekt- oder Verlaufskurvenarbeitsbogen dargestellt werden könnten.

Folie 21: Dimensionen der Komplexität. Sachdimension, Sozialdimension, Zeitdimension

Entscheidungssituationen können nach Schimank (2022, S. 19–20) in drei Dimensionen mehr oder weniger komplex sein.

Bei jedem Handeln und handelnden Zusammenwirken – also auch bei jedem entscheidungsförmigen Han- deln – lassen sich drei Dimensionen unterscheiden, in denen es mehr oder weniger komplex sein kann:

  • die Sachdimension: Welche Informationsgrundlage des Handelns steht zur Verfügung, wie vollständig und gesichert ist dieses Wissen?
  • die Sozialdimension: Wer wirkt bei einem handelnden Zusammenwirken mit, wie stehen die jeweils verfolgten Absichten zueinander, und wer verfügt über welche Möglichkeiten, die eigenen Absichten zu verfolgen?
  • die Zeitdimension: Auf welchen Zeithorizont ist das Handeln ausgerichtet, wie ungewiss ist die Zukunft, und wie knapp ist der Zeitraum, in dem etwas getan werden muss?
Schimank, 2022, S. 19–20
Folie 22: Komplexität und Modi des Entscheidens

Die Entscheidungsforschung hat bezüglich der Vorstellung eines perfekt rationalen Entscheidens zwischen Problemdiagnose und Evaluation einen klaren Befund: «Je komplexer eine Entscheidungssituation ist, desto geringer ist das erreichbare Rationalitätsniveau» (Schimank, 2022, S. 43). Der Komplexitätsgrad von Entscheidungssituationen ermöglicht nach Schimank spezifische Praktiken des Entscheidens: nur ein geringer Komplexitätsgrad gestattet Modi der Planung. Dies erachte ich vor dem Hintergrund, dass planvolles Handeln im Studium einen hohen Stellenwert geniesst, Unterrichtssituationen sich Studierenden aber zumeist hoch komplex darstellen, als interessant. Die allermeisten Entscheidungssituationen bewegen sich im Bereich mittlerer Komplexität, was inkrementalistisches Handeln nahelegt. Schliesslich konnte ich im Datenmaterial auch Praktiken des Coping entdecken, die in einem klaren Zusammenhang mit der erfahrungsdominanten Prozessstruktur der Verlaufskurve stehen. Dies legt nahe, das Lehrer:in-Werden auch im Zusammenhang mit der Biographie und damit der Schichtzugehörigkeit lesen.

Folie 23: Diskursive Praktiken des Entscheidens im Projektarbeitsbogen in sozialer, Sachlicher und zeitlicher Hinsicht

Bei dieser letzten Folie handelt es sich um einen empirisch nicht abgestützten Entwurf für die Darstellung einer Trajektorie. So könnten Wandel und Persistenz aussehen, wenn diskursive Praktiken des Entscheidens im Verlauf bzw. in drei Zeiträumen von Unterrichts- und Gesprächssituationen im Zusammenhang mit den erfahrungsdominanten Prozessstrukturen zum Studienbeginn und im Berufseinstieg in den Blick kommen (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Diskursive Praktiken des Entscheidens im Projektarbeitsbogen

Schimanks Indikatoren für die drei Dimensionen müssten für den Bereich des Lehrer:in-Werdens empirisch untersucht und gegebenenfalls modifiziert werden.

Vieles bleibt noch zu tun

Literatur

Brüsemeister, T. (2020). Soziologie in pädagogischen Kontexten. Organisation Schule. Wiesbaden: Springer VS.

Clarke, A. E. (2012). Situationsanalyse. Grounded Theory nach dem Postmodern Turn. Wiesbaden: Springer VS.

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Hall, S. (2002). Cultural Studies — Ein politisches Theorieprojekt. Ausgewählte Schriften 3 (Zweite Auflage). Hamburg: Argument Verlag.

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Hall, S. & Höller, C. (1999). «Ein Gefüge von Einschränkungen». Gespräch zwischen Stuart Hall und Christian Höller. In J. Engelmann (Hrsg.), Die kleinen Unterschiede. Der cultural studies-reader (S. 99–122). Frankfurt/Main: Campus Verlag.

Laclau, E. & Mouffe, C. (2020). Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus (6., überarbeitete Auflage). Wien: Passagen Verlag.

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Lüthi, K. (2021). Doppelte Professionalisierung: (Wie) kann sie gelingen? Erschließung beruflicher Praxis mit Instrumenten der Grounded-Theory-Methodologie. In T. Leonhard, P. Herzmann & J. Kosinár (Hrsg.), «Grau, theurer Freund, ist alle Theorie»? Theorien und Erkenntniswege schul- und berufspraktischer Studien (S. 217–239). Münster: Waxmann.

Online-Anhang (2019). In D. Garz, K. Kraimer & G. Riemann (Hrsg.), Im Gespräch mit Ulrich Oevermann und Fritz Schütze. Verlag Barbara Budrich. https://doi.org/10.3224/84740656A

Prange, K. (2012). Die Zeigestruktur der Erziehung. Grundriss der Operativen Pädagogik (2., korrigierte und erweiterte Auflage). Paderborn: Schöningh.

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